Samstag, 3. Januar 2015

Bin ich vielleicht deswegen Controllerin geworden?

Ordnung ist das halbe Leben, so sagt man doch. Da kann ich als Controllerin nu wirklich nichts anderes dazu sagen. Das Problem dabei ist einfach nur, dass die Ordnung so unbequem zu erreichen ist. Gerade als Kind und pubertierende Jugendliche ist man doch aufgrund seiner frischen und regen Gedankentätigkeiten eigentlich dazu prädestiniert sich im Chaos, im geregelten Chaos, wunderbar zurecht zu finden. Aber wie wir alle wissen, ist das nur ein Trugschluss. Wenn es gut läuft haben die Eltern einen guten Plan und sorgen auf elegante Weise für zurückhaltendes Controlling einer(s) Heranwachsenden. Das ist dann so, dass auf wundersame Weise irgendwie alles glatt läuft, trotz des erhöhten Unfall- und Chaosrisikos während der Pubertät.
Allerdings gibt es auch genügend Fälle - wahrscheinlich sind es tatsächlich viel zu viele Fälle, bei denen es nicht wirklich rund läuft und die Teenager mitsamt ihrer Eltern unter der Last der Überforderung quasi zusammenbrechen und das gesamte Lebensgefüge läuft aus dem Ruder. Nicht selten kann dies bei Familien beobachtet werden, wo die Karriere beider Elternteile noch vor den Kindern an erster Stelle und die gute Entwicklung der Kinder leider erst an zweiter Stelle kommt. Leider ist aber oft gar nicht die Karriere der Eltern an sich das Problem, sondern es ist unter Umständen so, dass beide Eltern arbeiten gehen müssen - und sei es, dass die Frau oder der Mann putzen geht - einfach nur, um zu überleben.
Bei mir war es die Zeit im Internat, die mich auf die richtige Spur gebracht hat. Ich habe von meinem Leben im Internat sehr viel profitiert. Der bodenständige, sehr familiäre Charakter der Einrichtung und der Zusammenhalt dort war toll. Die täglichen, gemeinsamen Rituale brachten Struktur in meinen Alltag und mein Leben. Vielleicht wäre ich ohne diese Erfahrungen dort nicht in meinem jetzigen Beruf gelandet, in dem ich mich wirklich sehr wohl fühle.

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